
Einheit –
Welches Gewicht hat sie für die Freikirchen?
Die Frage der Einheit kann nie ohne die Wahrheitsfrage behandelt werden. Das tritt auch im hohepriesterlichen Gebet Jesu klar hervor. Ein mögliches Problem besteht jedoch darin, dass im Protestantismus generell, insbesondere aber in den konfessionell zersplitterten Freikirchen, die Wahrheitsfrage so in den Vordergrund gespielt wird, dass der Frage nach der Einheit im Zweifelsfall nur das Gewicht einer Beiläufigkeit bleibt und viel zu oft und viel zu schnell im Eifer der Wahrheitsfragen von diesen überrannt wird. Das ist zu wenig!
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Was bedeutet „Mitgliedschaft“ in einer christlichen Gemeinde?
Der Begriff „Mitgliedschaft“ kommt aus dem Vereinswesen. Ist er für Mitgliedschaft in einer christlichen Gemeinde überhaupt geeignet? Einige christlichen Gemeinschaften lehnen Mitgliedschaft als „Vereinsmeierei“ ab. Mitgliedschaft, d.h. eine Verpflichtung und Verbindung einzugehen, geht heute vielen Zeitgenossen sowieso gegen den Strich (Stichwort: »Sehnsucht nach Nahe vs. Angst vor Bindung«).
Der Terminus „Mitgliedschaft“ ist auch offen für das Missverständnis, es gehe bloß darum, möglichst hohe Zahlen in der konfessionellen Datei zu führen und dadurch an der Öffentlichkeit gewichtiger auftreten zu können.
Doch auch intern kann sich dass oberflächliche Verständnis ausbreiten, so wie andere katholisch oder evanglisch seien, sei man selbst eben baptistisch, methodistisch, oder einer anderen kleineren Konfession zugehörig, ohne daraus weitergehende Konsequenzen abzuleiten. Mit-Glied-schaft verstehen wir im folgenden als: Mit anderen zusammen Glied am Leib Christi sein, und zwar in der Weise, dass man dadurch konkrete, leibhaftige und verbindliche koinonia schaf(f)t. – Thesen für ein Gruppengespräch.
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Die Streichung von Mitgliedern
Eine christlichen Gemeinde überprüft ihre eigene Praxis
Mitgliedschaft ist nicht nur eine Größe des administrativen Vereinsrechts, sondern dient auch dazu, dass man die Erinnerung daran lebendig erhält, wer einmal den Namen Christi bekannt hat und in die Gemeinde als dem Leib Christi aufgenommen wurde. Mitgliedschaft ist ein Bindeglied in gegenseitiger (!) Verantwortung. Sie ist auch dafür unerlässlich, den Distanzierten im Geist von Matthäus 18,10-14 nachzugehen. In der matthäischen Fassung des Gleichnisses vom verlorenen Schaf geht es nämlich nicht um die Gewinnung von Außenstehenden, sonder sie ist nach innen gerichtet, auf diejenigen einstigen Glaubensgeschwister, die sich verloren haben.
Formale Mitgliedschaft in einer Gemeinde und gelebte Gliedschaft am Leib Christi können sich auseinanderentwickeln. Dort, wo alle Bemühungen zur Wiederanknüpfung erheblich sind, können Streichungen zur bedauerlichen Notwendigkeit gehören, um die Mitgliederliste nicht wertlos werden zu lassen, sondern sie an die gelebte Realität heranzuführen. Die praktischen Durchführung verlangt Weisheit und Geduld.
Eine Streichung ist kein Ausschluss und kein Urteil über den Glauben und das Leben der Betroffenen, sondern die Feststellung, dass man keinen gemeinsamen Weg mehr geht.
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Das Gebet für Kranke und mit Kranken
Nachgefragt bei Jakobus und weitergedacht für heute.
Die Fähigkeit des Körpers und der Psyche, Krankheiten und Verletzungen zu heilen, ist ein äußerst komplexes Wunderwerk, das der Schöpfer in seinen Geschöpfen, d.h. auch in uns Menschen, angelegt hat.
Diese Heilungskräfte können durch eigene Kräfte, durch ärztliches Handeln oder medizinisch nicht erklärbare Vorgänge (Spontanheilungen), aber auch durch einen direkten Impuls des Heiligen Geistes, des Schöpfergeistes, (Glaubensheilungen) aktiviert werden.
Zwischen ärztlichem Handeln und Gebet um Heilung (Glaubensheilung) besteht kein ausschließender Gegensatz. Einerseits sagt Sirach 38,1 „Schätze den Arzt, weil man ihn braucht; denn auch ihn hat Gott erschaffen.“ Andererseits zeigt die Bibel auch die Grenzen der ärztlichen Kunst auf (Mk 5,25-26): „Da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war noch schlimmer mit ihr geworden.“
Jesus vollbringt Heilungswunder als Zeichen und Vorzeichen der Gottesherrschaft. Durch die Apostel geschehen Heilungen und Krafttaten zur Beglaubigung ihrer Verkündigung des Evangeliums. Im Spektrum der Gaben, die der Geist einzelnen Christinnen und Christen zuteilt, gibt es auch (verschiedene / verschiedenartige) „Gaben (pl.!) des Heilens“ (1 Kor 12,9).
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