
Mit dem heutigen Beitrag treten wir ein in die Geschichte des jüdischen Volkes zwischen den Testamenten. Es geht um eine Zeitspanne von gut 400 Jahren, von denen die ersten knapp 300 Jahre ohne direkte jüdische Quellen sind. Wie wichtig ist es, dass wir uns mit dieser Zeit befassen? Im Neuen Testament, begegnen wir auf Schritt und Tritt jüdischen Religionsparteien: den Pharisäer, Sadduzäer und Zeloten. Wer sind sie und wie sind sie entstanden? Wir hören zwar im Neuen Testament nicht direkt etwas über die Essener und die Kommunität am Toten Meer bei Qumran. Aber der Evangelist Johannes zeigt mit seinem schroffen Dualismus Licht – Finsternis, Wahrheit – Lüge, Leben – Tod, Gott – Satan Denkkategorien und Ausdrucksweisen, die wir mittlerweile aus den Schriftrollen aus den Höhlen von Qumran gut kennen. Woher kamen diese Leute? Warum siedelten sie sich in der Wüste an? Bei Pfingstfest hören wir eine sehr lange Auflistung von Städten, Regionen und Ländern, aus denen Juden zum großen jüdischen Fest gekommen waren. Wie entstand das weit verstreute Weltjudentum, die jüdische Diaspora? In der Urgemeinde kam es zum Streit zwischen griechisch-sprachigen jüdischen Witwen und aramäisch-sprachigen. Wie kam es dazu, dass viele Juden gar nicht mehr der aramäischen Sprache mächtig waren, der Alltagssprache Jesu und seiner Jünger? Aus welcher Bibel haben sie dann gelesen und gelehrt? Wer sind die Schriftgelehrten, nach welchen Grundsätzen legten sie die Bibel aus? Was ist der Sanhedrin, das Synedrium? Und wie kommt eigentlich Pontius Pilatus nach Jerusalem?
Alle diese Dinge und viele mehr, die uns im Neuen Testament mit alltäglicher Selbstverständlichkeit begegnen, verstehen wir nur, wenn wir die Jahrhunderte zwischen den Testamenten zumindest in Grundzügen kennen. Denn genau dann sind sie entstanden.
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