
In meiner ersten Ausbildung war ich Gitarrist. Als ich 1973 mit dem Staatsexamen in „Klassische Gitarre und Renaissancelaute“ mein Studium am Mozarteum Salzburg erfolgreich abschloss, kümmerte ich mich nicht mehr um Tonaufnahmen von meinem damals sehr breiten Repertoire. Denn mein Herz war mittlerweile schon weitergewandert – zur Theologie, der ich mich ab 1974 am Internationalen Baptisten Theologischen Seminar (IBTS) in Rüschlikon (ZH, Schweiz), später an der Universität Zürich, intensiv widmete.
Eine Reise nach Japan zu unseren geschätzten Freunden Dr. Tashio und Noriko Aono (Fukuoka, Kyushu) im Jahr 1982 regte mich dazu an, nach vielen Jahren wieder regelmäßig zu üben. Denn schnell wurde klar, dass die Japaner den intimen Klang der klassischen Gitarre lieben. Er erinnere sie entfernt an ihr traditionelles Instrument, die Koto, eine Art am Boden liegende Harfe, sagten sie uns. Als wir uns nach vier Monaten von unseren Freunden und dem geliebten Land verabschieden mussten, nahm ich etliche der damals in vielen christlichen Gemeinden vorgetragenen Stücke im Wohnzimmer der Aonos auf einem kleinen Kassettengerät auf. Der erbärmliche Zustand der Tonkassette konnte mithilfe eines befreundeten Technikers vor einigen Jahren stark verbessert werden. Weil aber die früheren Zufallsaufnahmen aus meiner Studienzeit durch den materiellen Verfall der Tonbänder nicht mehr rekonstruiert werden können, sind die Aufnahmen aus Japan 1982 die einzig erhaltenen Erinnerungsstücke aus meinem ersten Beruf.
1 | Francesco Tarrega (1852-1909) Lagrima (Die Träne)
2 | Luigi Mozzani (1869-1943) Feste Lariane
3 | Heitor Villa-Lobos (1887-1959) aus Douze Études (12 Etüden) Prélude No. 1
4 | ders., Prélude No. 4
5 | ders., Prélude No. 2
6 | Girolamo Fescobaldi (1583-1643) Aria con Variazioni detta „La Frescobalda“
7 | Anon., Romance antiguo
8 | Julio Salvador Sagreras (1879-1942) Romanze
9 | Francesco Tarrega (1852-1909) Recuerdos de la Alhambra (Erinnerungen an die Alhambra)
10 | Anon., El Vito (Spanisches Volkslied)