Die Pharisäer waren eine von mehreren Religionsgruppen innerhalb des Judentums in der Zeit Jesu. Sie waren die Richtung, die die Volksfrömmigkeit am stärksten prägte. Nach zeitgenössischen Angaben gab es einige Tausend Pharisäer in Judäa und Galiläa. Sie lebten in sogenannten Haburim, dörflichen Wohngemeinschaften. Das bot den überschaubaren Rahmen für die genaue Einhaltung der religiösen Gebote. Die Beachtung des Sabbats und der Reinheitsvorschriften, vor allem beim Essen war ihnen ganz besonders wichtig. Warum? Nun, die Pharisäer waren eine Laienbewegung. Sie wollten aber im Sinne eines „allgemeinen Priestertums“ das ganze Land Israel zu einem Heiligtum, und den Alltag zu einem Priesterdienst machen. Sie wollten für das Volk ein Vorbild und zuverlässige Lehrer der Gottesgerechtigkeit sein. Nur auf diesem Weg – so dachten sie – würde endlich der Tag des Messias kommen und Israel erlösen und seine Herrschaft antreten.

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