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Nazareth, Kapernaum, See Gennesaret, die Fischer Simon und Andreas, die Boote, der plötzliche Seesturm – das alles ist Galiläa. Die Region Untergaliläa war die engere Heimat Jesu, ein Hügelland mit eingelagerten Ebenen, der am dichtesten besiedelte Teil des nördlichen Palästinas. Galiläa ist vom judäischen Mutterland durch Samarien getrennt, das sich wie ein Riegel dazwischenschiebt. Wer den zu erwartenden Feindseligkeiten mit den Samariter ausweichen wollte, musste einen beschwerlichen Umweg nehmen: zuerst durch den Jordangraben nach Süden bis Jericho. Von dort ging es über einen beschwerlichen Anstieg durch eine zerklüftete, wasserlose und gefährliche Gegend. Galiläa war ein Land der Gegensätze: einerseits das dicht bevölkerte und intensiv bewirtschaftete Untergaliläa, andererseits die schwer zugänglichen Berge in Obergaliläa, deren Höhlen Wegelagerern und den national-religiösen Guerillagruppen der Zeloten Verstecke boten. Es war einerseits die Heimat einer konservativ jüdischen Bevölkerung und andererseits offen hin zu Gegenden mit jüdisch-hellenistischer Mischbevölkerung, mit fließenden Übergängen in überwiegend nichtjüdisch Gebiete. Es war das „Land jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden“ (Jesaja 8,23).

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