
Die jüdische Diaspora war in allen Mittelmeerländern präsent. Doch was führte Juden aus ihrem Stamm- land weg in andere Länder und Regionen? Da war einmal der Handel. Viele aber wurden auch durch Not vertrieben. Jahrhunderte von Kriegswirren und Kriegsschäden waren über das jüdische Volk und ihre Heimat gegangen. Die jeweiligen Machthaber belegten sie mit erdrückenden Steuern. Für die Zeit der syrisch-seleukidische Herrschaft ist belegt, dass die unterworfenen Völker ein Drittel der Getreideernte, sowie die Hälfte der Wein- und Ölernte an den Staat abliefern mussten. Auch unter den Römern waren die Belastungen hoch. Doch diese forderten nur ein Viertel der Getreideernte. Diese Zustände trieben viele Juden hinaus in Länder, wo die Hoffnung auf wirtschaftliches Überleben besser war. Doch es waren nicht nur wirtschaftliche Gründe. Auch jüdische Kriegsgefangene wurden verschleppt und verkauft. Auch waren im Altertum jüdische Söldner sehr gefragt und kamen durch ihre Dienstverpflichtungen weit herum.
So wuchsen in Ägypten und Rom, Babylon, Syrien und Kleinasien die jüdischen Diasporagemeinden heran, auch durch Nichtjuden, sog. „Hinzukommende“ (Pros-elythen), die sich der Synagoge anschlossen. In Ägypten lebten ca. 1 Million Juden. Besonders die Stadt Alexandria hatte damals die Bedeutung, die New York für das heutige Judentum hat. Sie war die größte jüdische Stadt in jener Zeit.
Zum Nachlesen: PDF Skript Ju04 Das antike Weltjudentum (anklicken)