
Xpe31 | AT33 Das Buch Micha – der „kleine Bruder“ Jesajas
Der Prophet Micha ist ein Zeitgenosse des Jesaja. Wegen seiner scharfen Sozialkritik nennt man ihn auch den „Amos des Südreichs“. Wie Amos verwendet er eine markige, bildhafte Sprache.
Die Unheilsworte im Buch Micha sind eine massive Staats- und Gesellschaftskritik. Durch extrem hohe Zinsen für Kredite werden die kleinen Bauern reihenweise gezwungen, das Stück Land zu verkaufen, das ihrer Familie nach altem Gottesrecht als Erbbesitz gegeben wurde. So geraten sie in die Falle von Abhängigkeit und Verelendung, aus der es kein Zurück mehr gibt. Die Reichen leben isoliert in ihrer eigenen Welt und haben jedes Gespür dafür verloren, was sie den Armen antun.
In diesen Missstand hinein kündigt Micha das Gericht Jahwes an: Gottes Ordnungen sind mächtiger als die Zustände, die durch die Interessen der Reichen erzwungenen werden. Die Achtung der Menschenwürde und das Einhalten der Menschenrechte sind die Grundlage und der Maßstab der Verehrung Gottes.
Als Kontrastbild zu dem Versagen der politischen und wirtschaftlichen Kräfte entwirft Micha die Vision von einem messianischen Neuanfang. Aber nicht in Jerusalem, sondern dort, wo alles seinen Ursprung hat, werde er geschehen: in Bethlehem, der Geburtsstadt Davids solle der Friedensherrscher nach dem Herzen Gottes in die Geschichte treten. Matthäus und Lukas berufen sich auf Micha, wenn sie Jesus als den messianischen Friedefürsten aus Bethlehem proklamieren.
Xpe31 Micha – ganze Etappe
Xpe31 Micha – nur Predigt: Es ist dir gesagt, o Mensch
Hinweis: Unsere Vorstellungstexte zu den einzelnen Schriften finden man als PDF auf der Seite Bibel unter dem Titel Kurze Vorstellungstexte zu allen Schriften des Alten Testaments bzw. …des Neuen Testaments.