Wolfgang Zeipper

24.5 (AT19) Psalmen – Erntedank

Psalmen zum Erntedank sind eine Sonderform der Dankpsalmen. Aber sie betreffen einen Bereich der menschlichen Erfahrung, der über Jahrtausende hinweg gleich geblieben ist. Wir sind und bleiben an unserer tiefsten Wurzel davon abhängig, dass uns der Ackerboden, zusammen mit der ganzen uns um gebende Schöpfung, seine Gaben schenkt. Das berührt uns am empfindlichen Punkt unserer existentiellen Abhängigkeit. Wir erleben darin eine Güte, die uns bewegt. Denn die Schöpfung ist nicht kleinlich und nachtragend. Wir werden beim Erntedank von der Güte des Schöpfers und Erhalters, bewegt. Das ist bis heute so. Doch in früheren Zeiten war dieses Bewusstsein noch viel intensiver, weil es immer auch um Hungern und Überlebensangst oder aber um Lebenskraft und -freude ging. Darum hat sich im ländlichen Raum bis heute, stärker als in der Stadt, ein religiöses Grundwissen erhalten, obwohl die moderne Technik viele Möglichkeiten bereitstellt, sich gegen manche zerstörende Kräfte der Natur, des Wetters, oder gegen Krankheits- und Insektenbefall der Ackerfrucht zu schützen.

Hinweis: Wer sich nur die Predigten aus den einzelnen Psalmengruppen noch einmal anhören will, findet sie etwas zeitversetzt als gesonderte Podcasts auf der Seite Hörpredigten in der Serie Predigten aus Expedition und / oder in der Serie Psalmen, Weisheit, Poesie. Das Kürzel für das Buch der Psalmen ist AT19.