
24.12 Weisheits- und Torapsalmen
„Wie kann man so leben, dass gute Segenskräfte auf einen zurückwirken und schlechte Kräfte auf Distanz gehalten werden?“ Das ist die Frage, die man sich in der Weisheitsbewegung des alten Orients gestellt hat. Wir finden auch typische Elemente von weisheitlichem Fragen und Denken auch in den Psalmen. Die beiden Welten von Alltag (Weisheit) und Gottesdienst (Psalmen) sind durch die gemeinsame Grundfrage nach einem gelingenden Leben verbunden. Wir stoßen in den Psalmen auf so typische Redeformen wie: „Wer will glücklich leben und gute Tage sehen?“ oder: „Kommt her, Kinder, hört mir zu…“ oder auch der Tadel für die Toren, die dumm ihrer Nase nachrennen. Die menschlichen Regeln praktischer Lebensweisheit verschmelzen mit den Geboten und Weisungen Gottes. So gesehen gehören auch die Torapsalmen in die Nähe der „Weisheitspsalmen“. Die Gleichsetzung von Lebensweisheit und Toragehorsam wird in Psalm 111,10 festgemacht: „Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. Wahrhaft klug sind alle, die danach tun.“
Hinweis: Wer sich nur die Predigten aus den einzelnen Psalmgruppen noch einmal anhören will, findet sie etwas zeitversetzt als gesonderte Podcasts auf der Seite Hörpredigten in der Serie