Wolfgang Zeipper, Graz

Xpe19 | AT09 Das erste Buch Samuel. Vom Stämmebund zur Monarchie

Die Erzählungen der beiden Samuelbücher umspannen eine folgenreiche Übergangsphase in der Geschichte Israels. Sie beginnen in der sogenannten „vorstaatlichen“ Zeit und enden mit dem Tod Davids, des größten Königs in Israel. In der vorstaatlichen Ära lebten die zwölf Stämme in einem eher losen Verband, zusammengehalten vom gemeinsamen Glauben und gemeinsamen Heiligtümern. Kraftvolle Männer und Frauen wurden als „Richter“ anerkannt, eine Art Fürsten, die für Recht und Ordnung sorgten. Die gegenseitige Beistandspflicht in Zeiten der Bedrohung von außen wurde immer wieder verletzt. Genau das war das Argument des Volkes, dass es einen König brauche. Denn es war inzwischen ein übermächtiger Gegner erwachsen. Die Philister hatten in der Küstenebene Palästinas Fuß gefasst. Als sie ihre Macht ins Landesinnere auszudehnen versuchten, schien eine starke Zentralgewalt nötig, um dieser Bedrohung Herr zu werden.
Samuel war der letzte der „Richter“, ein Prophet und Priester am Heiligtum in Schilo, ein hoch angesehener Mann in Israel. Er sperrte sich vehement dagegen, als das Volk mit der Forderung zu ihm kam, einen König einzusetzen. Denn Gott sollte der einzige König der erwählten Stämme bleiben. 

Hinweise: Wer sich speziell die Predigten aus den einzelnen Etappen unserer „Expedition Bibeldurchquerung“ noch einmal anhören will, findet sie etwas zeitversetzt als gesonderten Podcast auf der Seite Hörpredigten in der Serie Predigten aus Expedition. Die Reihenfolge der einzelnen Podcasts folgt dem Kürzel der biblischen Schrift, aus der der Predigttext entnommen ist (AT01 ist Genesis, NT01 ist Matthäus usw.). Unsere Vorstellungstexte zu den einzelnen Schriften finden man als PDF auf der Seite Bibel unter dem Titel Kurze Vorstellungstexte zu allen Schriften des Alten Testaments bzw. … des Neuen Testaments.