
Das Buch Esra gibt uns den Anlass, über ein Thema nachzudenken, das gerade heute, im Zeitalter der Postmoderne, aktuell geworden ist. Es geht um das Aufeinandertreffen von einer allgemeinen, indivi- duellen Spiritualität und einem durch heilige Schriften und festen Lehren gebundenen Glauben.
Darüber, wo heute die öffentlichen und zeitgeistigen Sympathien liegen, muss man nicht lange nach- denken. Sie liegen bei den subjektiven und intuitiven Ausformungen von Spiritualität. Sie gilt als Ausdruck einer selbständigen Persönlichkeit, die sich nicht gängeln und sich nichts vorschreiben lässt. Die festgelegten Formen von Religionen und Religiosität kommen schlecht weg und werden häufig in die Ecke von Borniertheit und Hang zur Selbstgerechtigkeit gerückt.
So sehr ich mich als Vertreter des biblisch definierten christlichen Glaubens verstehe, muss ich gestehen, dass ich ein gewisses Verständnis für die negativen Vorbehalte gegen diese Form des Glaubens, die eben auch meine ist, habe.
Doch zunächst gilt es, die Stärken von „Sola Scriptura“ („Alleine die Schrift“) zu würdigen. Denn es ist die Heilige Schrift, die dem Glauben seine Identität gibt.
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