Bei unserer Entdeckungsreise durch das Neue Testament, zu der wir mit dieser Etappe aufbrechen, stehen wir auf uraltem und gleichzeitig ganz neuem Boden: Judäa. 
Vieles ist anders geworden seit den fernen Tagen eines Königs David, vieles ist auch anders geworden seit der Zeit Esras und Nehemias, der Zeit des Wiederaufbaus nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil.
Judäa und Jerusalem sind jetzt eingekreist und zum Teil auch durchdrungen von einer modernen Zivilisation, die fast die ganze damals bekannte Welt umschließt, nämlich dem Hellenismus.
Politisch gesehen haben die Römer das letzte Wort. Sie stellten Judäa unter  ihre direkte Verwaltung, nachdem sich der Herodes-Sprössling Archelaos durch sein brutales Regime so verhasst gemacht hatte, dass Rom einschreiten musste. An den Herausforderungen durch die neue internationale Kultur und die römische Besatzung entbrennen fanatische Bewegungen und immer wieder zündeln Aktionen, die die Römer provozieren sollen, an dem Pulverfass.
Und da begegnen wir Jesus von Nazareth. An seiner Person, seinen Worten und seinem Tun scheiden sich die Geister. Er fasziniert, macht viele glücklich, andere wütend. Um ihn geht es in allen Teilen des Neuen Testaments, insbesondere aber in den Evangelien.
Der nächste große Abschnitt unserer Entdeckungsreise, der die vielfältigen Facetten Jesu und seines Wirkens zum Gegenstand hat, spielt sich geographisch auf engem Raum ab. Manchmal werden wir den Eindruck gewinnen, dass wir von einer Etappe zur nächsten nicht weit gehen, uns oft nur auf den Fersen umdrehen müssen und doch in eine neue Welt blicken.
Das ist ein markanter Kontrast zu den weiten Strecken, die wir auf der ersten Hälfte unserer Expedition durchmessen haben: Da ging es um die Schöpfung der ganzen Welt, das Alte Mesopotamien, von wo aus Abraham seine Wanderung angetreten hat, um Ägypten, Sinai, später das syrische, assyrische und neubabylonische Reich, wo die Juden im Exil waren, und als letztes in alttestamentlicher Zeit: Das persische Großreich, das größte in der Menschheitsgeschichte bis dahin. 
Aber welche geistigen Kräfte wurden auf diesem kleinen Gebiet freigesetzt? Sie beschäftigen uns bis heute. Es sind wahrlich tektonische Kräfte in Bewegung geraten, wenn es darum geht, wer Gott ist, wie er zu uns steht und wie wir in seinem Geist leben und handeln können. Es geht um nichts weniger als um die Grundlegung unseres christlichen Glaubens.

Einleitung in das ganze Neue Testament – Audio 1

Predigt aus dieser Etappe: Markus 2,17-19 Gnade wie eine Naturgewalt

PDF dieser Predigt (Titel der Predigt oben anklicken)

Beilage: C. Westermann, Die innere Fließbewegung des NTs PDF (Titel anklicken)

Einleitung in das ganze Neue Testament – Audio 2: Ergänzende Beiträge

In diesem Audio finden sich drei ergänzende Beiträge: (1) Die Sprache Jesu und die griechische Überlieferung des Neuen Testaments. (2) Wie entstand der Kanon, d.h. die anerkannte Liste derjenige Schriften, die zum Neuen Testament gehören? Dabei geht es um eine teilweise Wiederholung von Inhalten aus der Etappe 2, ganz zu Beginn des Alten Testaments. (3) „Altes“ und „Neues“ Testament? Oder „Erstes“ und „Zweites“ Testament? Fragen, die mit dem jüdisch-christlichen Dialog zusammenhängen und nach dem Zweiten Weltkrieg zum Thema wurden.

Altes“ und „Neues“ oder „Erstes“ und „Zweites“ Testament“ PDF Skript für den gleichnamigen Beitrag aus obigem Audio (Titel anklicken)