
Xpe36 | AT24 Das Buch Jeremia (1)
Der Prophet Jeremia gilt in der Überlieferung als der klagende Prophet. Er leidet an den Reaktionen seiner Zeitgenossen, die von Hohn und Feindseligkeiten bis hin zu körperlicher Misshandlung reichen. Aber er kann nicht schweigen, denn er weiß sich von Gott in die Pflicht genommen.
Jeremia wirkt am Ende des 7. und Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. in Jerusalem. Der Stern des Assyrischen Reiches ist erloschen. Aber am Horizont zeigt sich eine neue Großmacht, die der alten an Grausamkeit und Härte in nichts nachsteht: das Neubabylonische Reich. In zwei Kriegszügen (597 und 587) macht es Jerusalem dem Erdboden gleich. Große Teile der Bevölkerung werden ins ferne Land zwischen Euphrat und Tigris deportiert.
Immer muss sich Jeremia gegen die vorherrschende Stimmung stellen: Solange man Optimismus versprüht, spricht er von Niedergang und Gericht.
Als der nationale Zusammenbruch tatsächlich eintritt, spricht er von Hoffnung und Zukunft: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie für euch ersehnt“ (29,11). Gott werde einen ‚neuen Bund’ mit seinem Volk schließen. Dann ist das Gesetz nicht mehr auf Steintafeln, sondern den Menschen ‚in Herz und Gewissen’ geschrieben.
Wir Christen sehen diese Verheißung in Jesus Christus erfüllt. Durch sein Leiden, Sterben und Auferstehen hat den ‚neuen Bund’ Gottes mit den Menschen besiegelt.
Xpe35.1 Jeremia (1) ganze Etappe
Nur Predigt aus obiger Etappe: Jeremia 17,5-8 „Wie ein Baum an Wasserbächen“
Hinweis: Unsere Vorstellungstexte zu den einzelnen Schriften finden man als PDF auf der Seite Bibel unter dem Titel Kurze Vorstellungstexte zu allen Schriften des Alten Testaments bzw. …des Neuen Testaments.