
24.8 (AT19) Psalmen – Schuld, Buße und Vergebung
Sündenbekenntnis gilt heute als unmodern. Befestigt es nicht ein Bild vom Menschen, der von einer höheren Gewalt verformt und in den Staub gedrückt wird? Dem steht die Einsicht von Psychiatern entgegen, dass die Weigerung, schuldhaftes Versagen auszusprechen und um Vergebung zu bitten, Menschen krank macht. An die Stelle der alten Rituale wie Beichte, Buße und Zuspruch der göttlichen Vergebung ist das fortlaufende unterbewusste Selbstgespräch getreten, in dem man die eigene Schuld relativiert, erklärt, entschuldigt und vor sich selbst rechtfertigt. Die Psalmen geben uns Gebete an die Hand, die eigene Schuld endlich auszusprechen und von dem das Vergebungswort zu hören, der in Jesus Christus sich die Schuld der Welt aufgeladen hat. Dann können auch wir die befreiende Erfahrung machen: „Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünden will zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten und durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jes 53,5)
Hinweis: Wer sich nur die Predigten aus den einzelnen Psalmengruppen noch einmal anhören will, findet sie etwas zeitversetzt als gesonderte Podcasts auf der Seite Hörpredigten in der Serie Predigten aus Expedition und / oder in der Serie Psalmen, Weisheit, Poesie. Das Kürzel für das B