
Die Zeit, an die dieses Prophetenwort ursprünglich gerichtet ist, ist bis in die Grundfesten zertrümmert. Israel ist zwischen die Mühlsteine der damaligen Weltpolitik geraten und im Prozess gebrochen und aufgerieben zu werden. Eine Zukunft ist nicht einmal denkbar, und die Gegenwart nicht zu kontrollieren. Alles stürzt in den gigantischen Fleischwolf: Land und Volk, Königshaus und Tempel, ja, auch ihr Glaube an Gott. Da klingt es wie eine Flucht vor der Realität in einen Wunschraum hinein, wenn der Prophet hier im Namen Gottes spricht: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Land üben wird. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Der Herr ist unsere Gerechtigkeit.“
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