Der Gottesknecht Licht soll Licht für die Völker sein. Dieser Gedanke ist für die ersten Hörer nicht nur höchst überraschend, sondern auch dazu angetan, ihnen die Freude an diesen Worten zu vergällen. Sie erleben sich als in ein Völkergewirr geworfen, sind Erniedrigungen und Willkür ausgesetzt. Das Volk Israel hat sich in diesem Abschnitt seiner Geschichte dazu entschieden, sich scharf abzugrenzen gegen alle anderen, zum Schutz gegen Auflösung und Auslöschung. Und nun ruft Gott das in dieser Selbstverteidigung eingekapselte Volk und zeigt ihnen sein missionarisches Herz: Es drängt ihn hin zu allen Menschen aller Völker und beruft sein Volk, mit ihm zu denen zu gehen, vor denen es sich ängstlich hütet und mit denen es nicht in Berührung kommen will. Gott sagt: „Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten. Ich mache dich zum Licht für die Völker, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.“

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